Sie war mit den Sprüngen vorsichtig und ihr sarkastischer Tonfall sagte das sie das auf keinen Fall wollte - auf meinen Schop springen. Ganz ehrlich das hätte mich auch gewundert. Nun, Sam hielt weglaufen anscheinend manchmal für ganz vernünftig. "Nur wenn man zu schwach ist, sich dem, was auf einen zukommt, entgegenzustellen." Ich meine, ist man stark genug, dann würde man doch nicht weg laufen, oder? Sie sieht mich bei diesem Satz garnicht richtig an. Eher aus den Augenwinkeln und ich frage mich, ob sie vlt solch eine Situation schonmal erlebt hat. Das würde ihre Angst wohl erklären. Und auch, das sie viel größere 'Arschlöcher' kennt als ich mir vorstellen kann. Auch ihr nächster Satz war mir irgendwie klar gewesen. Und ich bin mir selber nichtmal sicher ob ich etwas verstecke. Die unzähligen Narben auf meinem rechten Arm kennt sie bereits. Vielleicht ist es auch nur eine alte Angwohnheit aus L.A. Ich erwiederte auf den Satz nichts, Dan kam meine Standpauke. Obwohl, so würde ich das nicht ganz bezeichnen. Meine Miene verfinstert sich, als ich höre was sie sagt. Dabei zieht sie ihre Ärmel, die sowieso schon lang sind, nur noch länger über ihre Hände. "Du hast es nicht ausgesprochen." Indirekt hat sie, meiner Meinung nach, schon gebeten. Und der letzet Satz ... er sagt wohl den ganzen Konflikt aus, den wir shcon an den Klippen angesprochen hatte. Da, als ich bezweifelt hatte das sie nach einem womöglichen Sprung wieder auaftauchen würde. Sie braucht ne Pause. Ich seh sie mit glatter Miene an. "Ich muss das nicht. Ich muss mir das hier nicht geben! Schön, du wolltest meine Hilfe nicht und ich hab wohl etwas falsch verstanden." Ich steh von der Bank auf. "Ich werd dir nicht nachlaufen Sam. Das hab ich nicht nötig." Meine Stimme war nicht lauter geworden, eher abweisender, glatter. "Erwarte nicht das ich um dich trauer wenn du dich aufschlitzt. Schuldgefühle werde ich keine haben." Ich meine - ich habs versucht! Ich zieh den Reißverschluss des Pullovers auf weil es langsam wirklich warm wird und geh dann den kleinen Steinweg entlang. Gerade habe ich für so ein Gespräch nichtmal den Ansatz eines Nervs.
Musste er wieder kontern? Konnte er es nicht einfach hinnehmen und die Klappe halten? "Es ist nicht falsch, wenn man sich eingesteht schwach zu sein und fort zulaufen. Nur dumm, wenn man trotz der Schwäche bleibt, weil man einer bekloppten Hoffnung nachhängt das alles wieder gut wird.", meine Stimme klingt in diesem Moment einfach nur leer. Vielleicht müde ... ansehen tu ich ihn noch immer nicht. Ihn geht nichts an, was sie dort gerade vielleicht zeigt. Was in ihnen zu sehen is. Darauf das es mir egal ist, warum er einen langen Pullover trägt erwiederte er nichts. So sah ich auch keinen Grund noch irgendetwas zu sagen. Das Thema war für mich damit gegessen. Doch nun als ich ihm sagte das ich nie um seine Hilfe gebeten habe, meint er nur das ich es nicht ausgesprochen habe. Meine blauen Augen gleiten zu ihm und ich frage mich ehrlich, ob es doch habe. Um seine oder irgendeine Hilfe gebeten habe, auf irgendeine Weise. War er womöglich nur der einzige der es gesehen/bemerkt hat? Und dann ... seine Stimme ist nicht wütend, nicht lauter. Nur distanzierter und ich habe das Gefühl das er schlichtweg ziemlich angepisst ist. Er muss sich das hier nicht geben. Wird mir nicht nachlaufen. Nicht um mich trauern, wenn ich mich aufschlitze. Das wird niemand ... und Schuldgefühle wird er auch keine haben. Momentmal ... ging nur mir es so oder hörte es sich so an, als würde er mir helfen damit ich mich nicht umbringe? Ich kann spüren das mein Herz einen Schlag aussetzt. Eine minimale Sekunde von willkommener Stille und doch ist sie mir in diesem Augenblick unangenehm. Das Jerome dabei war zu gehen, realistierte ich erst richtig, als er bereits den Steinweg schon entlang ging. Scheiße! Ich stehe auf und ihm dann nach. Fast wie automatisch ohne darüber nachzudenken. Denn würde ich nachdenken dann würde ich ihn gehen lassen. Doch so beschleunige ich meine Schritte und greif doch tatsächlich nach seinen Arm. Den ich aber schnell wieder los lasse. So als hätte ich mich bei etwas erwischt das man nicht tut. "Bitte ... ", mehr krieg ich nicht raus. Mehr krieg ich gerade echt nicht raus. Soll er mich doch anschreien oder stehen lassen!
Sie hatte wohl gehofft das ich nicht mehr kontern würde. Kannte sie mich denn so schlecht? Ja, ja ich denke schon. Nun wird ihre Stimme einfach nur noch leer. Als sie sagt, das es dumm ist wenn man trotz der Schwäche bleibt statt weg zu laufen. "Oder mutig.", meinte ich shculterzuckend. Und mein Tonfall sagte, das ich mich da jetzt nicht einmischen will und das jeder für sich sehen kann. Denn manchmal kann es auch dumm sein. Ich war aufgestanden, nachdem ich ihr einen Vortrag gehalten habe und sie nur still zugehört hatte. Nun geh ich den Weg entlang udn rechne ehrlich nicht damit das sie mir nachkommt, geschweige denn mich vom Gehen aufhält. Doch nach einigen MOmenten hörte ich Schritte und ganz kurz hat ihre Hand nach meinem Arm gegriffen. Doch Sam hat sie schlagartig wieder zurück gezogen als hätte sie sich verbrannt oder dergleichen. Ich verlangsamte meine Schritte und blieb dann doch stehen als ich ihr 'Bitte' höre. Ich wende mich Sam zu und meine Miene ist immer noch glatt. "Was!?" Ich zieh fragend meine Brauen hoch. Meinen Blick kann man als arrogant bezeichnen und ich seh sie abwartend, fordernd an.
"Es war dumm", erwiederte ich auf seinen Einwand, ohne zu bemerken das ich die Vergangenheitsform benutze. Nein, ich sehe bis heute nichts wirklich mutiges an dem Verhalten meiner Mom. Sie könnte noch leben, wenn sie nicht so dumm gewesen und geblieben wäre. Ich konnte sie manchmal aufrichtig dafür hassen ... Kurz darauf war Jerome aufgestanden und ich aus mir unerfindlichen Grund bin ihm ehrlich nach. Ich laufe ernsthaft jemanden nach. Noch dazu einem Kerl! Doch er scheint nicht vor zu haben stehen zu bleiben. Erst nach meinen 'bitte' verlangsamen sich seine Schritte, aber selbst da glaube ich noch nicht das Jerome sich herumdrehen wird. Er hällt dennoch irgendwann inne und sieht wenig später zu mir. Hat sich umgewandt und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. Bei seiner arroganten Minie habe ich allerdings nicht mehr so wirklich Lust überhaupt noch irgendetwas zu sagen. Ich fahre mir mit einer Hand durch die Haare, wobei ich kurz die Augen schließe. Mein Blick gleitet zur Seite - auf den Boden - nachdem ich diese wieder öffne, bevor ich zu ihm sehe. Ihn direkt an. "Ich hab keine Ahnung warum du das machst... ", und ich rechne ehrlich immer noch damit das er früher oder später etwas wieder haben will. "Aber ... wenn du mir schon hilfst musst du auch Geduld haben und im weglaufen bin ich nunmal besser.", ich klang ungewollt genervt. Nicht seinetwegen. Meinetwegen. Wieder fahr ich mir mit der Hand durch mein glattes Haar, mein Blick streift erneut den Boden und beiß mir kurz darauf unbewusst auf die Lippe, bevor ich die Stelle mit der Zunge streife. "Könntest du mich vielleicht zum Friedhof begleiten?" - kompletter Themawechsel ich weiß. Und ich habe keine Ahnung wie er drauf reagieren wird. Ich bin im entschuldigen nicht sonderlich gut. War ich nie. Aber ich seh ihn wieder direkt an, als ich die Frage stelle.
Es war dumm, laut ihrer Meinung. Gut, da ich nicht wusste auf was sie ansprach konnt ich das natürlich nicht in Frage setzten. Das Thema war somit beendet. Ich weiß nicht ob ich vor gehabt habe, anzuhalten oder einfach weiter zu gehen. Letzten Endes bin ich stehen geblieben und hab mich nen Stück wiet zu Sam ungewand. Ich seh sie fragend und abwartend an. Vielleicht nicht gerade die freundlichste und geduldigste Miene, aber was erwartet sie? Sie fährt sich mit der Hand durch die Haare und weicht meinem Blick auf den Boden aus. Sie hat keine ahnung warum ich das mache. "Nun, da sind wir schonmal zwei." Und wenn ich ihr helfe soll ich Geduld haben. Nur gut das ich an sich noch nicht soo sonderlich geduldig war, was? Ihre Stimme klang genervt was meine Laune nicht gerade hob. Eher im Gegenteil. Ich wartete nur darauf das wir uns gegenseitig hoch schauckelten. "Ich hab bemerkt das du darin besser bist. Schließlich hast du es ganze zwei Tage geschafft." Und das wo wir auf derselben Academy sind. Ich beobachte sie, und ihre Reaktion. Sie hat sich auf die Lippe gebissen - ob sie das bemerkt hat? - und sieht mich nun wieder an. Das war en kompletter Themawechsel. Und wieso Friedhof "Hier in Cardiff?" Da fällt mir ein, ich weiß garnicht ob sie von hier kommt oder von woanders. Über so etwas haben wir noch nie geredet. Gut bei mir hörte man denke ich den amerikanischen Slang/Akzent raus. Und bei ihr? Schwer zu sagen ... Meine Frage war zumindest schon etwas 'milder' gestimmt gewesen.
Er hakt nicht weiter nach. Irgendwie hab ich das von ihm auch nicht erwartet. Und doch frag ich mich gerade ob ich es evtl nicht doch wollte. Das er einmal nachfragt. Es würde aber wohl nur zeigen das er ein gewisses Interresse an mir hat. Dieser Gedanke is irgendwie merkwürdig. Konnte ich sagen das es fast noch komischer war, als die Tatsache das er mir helfen wollte? Gott, das alles ist so schräg. "Dennoch tust du es", oder eher er versuchte es. Sollte ich dafür vielleicht Danke sagen oder so etwas? Irgendwann vielleicht einmal ... wenn es wirklich etwas gebracht hatte? Vorrausgesetzt ich würde es weiterhin oder erneut zulassen. Jerome hatte bemerkt das ich im weglaufen, besser bin. Ich schätze das war gerade eine einfache festellung. Ein Kompliment sicher nicht. "Hätte ich mehr Ausweichmöglichkeiten, hätte ich es länger geschafft.", mein ich mit nem irgendwie gleichgültig wirkenden Schulterzucken. Ja, in weglaufen und verstecken war ich gut. Mein Bruder hatte es mir gezeigt. Zum Glück jedoch geht er auf den Themawechsel ein und bilde ich es mir ein oder klingt er schon weniger angefressen? Ich nicke kurz und knapp und lasse einen Moment einfach verstreichen ohne etwas zu sagen. "Ja, hier oder hast du gehofft ich liefer dir n Grund um hier weg zu kommen?", ehrlich sah ich aus als ob ich Geld für n Flugticket hatte oder so? Zudem mein Bruder eben hier gestorben war. Er hatte mich damals geschnappt und wir sind hier her gezogen. So weit weg von Peddigton wie es eben ging. Ich sehe Jerome weiter hin an und warte ab. Meine Frage ob er mit kommt, hat er noch nicht wirklich beantwortet. Aber er fragte auch gar nicht was ich dort wollte ... Naja was will man schon auf einem Friedhof,mh?
Sie merkt an, das ich es denoch tu. "Scheint so. Es sieht nur ziemlich aussichtslos aus." Wieder mehr e Feststellung als eine Kritik. Oder war es doch ne leichte Kritik? Sam meint, wenn sie mehr Ausweichmöglichkeiten gehabt hätte, hätte sie es länger geschafft. "Ich bin sehr gut im Auffinden.", merkte ich an. Und es stimmt - in L.A. war ich immer unterwegs. Musste mich genauso un Acht nehmen, wie ich andere hatte ausfindig machen müssen. Und sie nickt. Alsi wirklich in Carfdiff. "Ich habe nicht das Bedürfniss von hier weg zu kommen." Nein. Hier und jetzt ist Cardiff am Besten. Nur muss ich mir langsam überlegen wie ich den ganzen Scheiß hier weiter finanziert bekomme ... schließlich braucht sich mein Erspartes auch auf und mein Erbe wurde mir entzogen. Keine Markensachen mehr? Scheiße! Gut ich bin mit den Gedanken etwas abgedriftet und seh Sam nun wieder an. Vielleicht würde ich ja etwas mehr erfahren auf dem Friedhof. Würde dieses Helfen ja sicher erleichtern, oder? "Also gut. Ich begleite dich. Aber du willst doch nicht etwa nachts dort hin? Oder willst du das Klischee vollends erfüllen?" Ich seh sie fragend, mit leicht hochgezogenen Brauen an.
Kam jetzt doch so etwas wie eine Kritik? Ich sehe ihn kurz etwas schräg an. Soll ich mich jetzt beleidigt fühlen oder irgendetwas bemerken? "Irgendwie hätte ich dich so eingeschätz das gerade die ausweglosen Sachen einen gewissen Reiz auf dich ausüben" und das war eine schlichte Feststellung meinerseits. Einfach ein Hinweis darauf welche Art von Eindruck er bei mir hinterlassen hatte. Vermutlich lag ich damit nicht mal wirklich falsch. Als ich dann zu ihm meinte, das ich es auch noch länger geschafft hätte mich zu verstecken - unter anderen Umständen - sagte er mir das er gut im Auffinden war. "Ist hier nicht sonderlich schwer" - die Academy und ihr Gelände waren nun nicht so riesig. Aber ich glaube er hatte das eher im allgemeinen gemeint. So das er schon immer gut im finden von Personen oder Dingen war. Dennoch spielte ich das Ganze herunter und wollte es als Glückstreffer seinerseits abstempeln. Er hatte jedenfalls nicht das Bedürfniss hier weg zu kommen. "Dann muss ich ja wenigstens kein schlechtes Gewissen haben" <- Sarkasmus. Wobei ich mich gerade frage ob ich hier eigtl weg will. Im Grunde ist es mir wohl egal wo ich bin. Es spielt keine wirkliche Rolle mehr. So oder so bin ich allein. Nach diesem Satz von ihm schien er kurzweilig irgendwie mit seinen Gedanken abzutriften. Ich fragte nicht nach und drängte auch nicht auf eine Antwort, sondern wartete weiter einfach ab. Er würde seinen Mund ja wohl früher oder später wieder aufbekommen. Und dann? Jerome wird mich ehrlich begleiten, aber er muss dabei noch eine Spitze ablassen. "Würde ich das wollen, würde ich sicher nicht dich fragen, sondern allein gehen. Und ich würde es gern gleich hinter mich bringen, wenn du nichts vor hast." Ob ich vorher noch Blumen besorgen sollte oder so? Ich seh Jerome weiter hin an. Danke sagen? Später ...
Sam hat mich kurz etwas schräg angesehen und mein Blick sagte ein 'Was?' aus. Sie schätzt mich so ein, das gerade das Auswegslose den Reiz auf mich ausübt. Hm ... tat es das denn? Kann schon gut möglich sein, obwohl ich mich ja nicht als 'selbstzerstörerisch' ansehe ... Obwohl, wie würde man die Sache mit den Drogen und dem Adrenainkick sonst bezeichnen, als als selbstzerstörerisch? "Das würde wohl erklären warum ich dir helfe.", sagte ich deswegen und es stimmt ja auch. Soweit ich vermuten kann. Dazu das ich meinte, ich finde Personen leicht, meint sie, das es hier auch nicht schwer ist. Ich seh sie kurz direkt an. Mein Blick sagte aus, das ich das so nicht gemeint hatte, sondern eher im Allgemeinen. Nun wurde sie sarkastisch und meine Miene glatt. "Klasse, oder?" Ironie beherrschte ich auch grandios. Als ich etwas in meinen Gedanken abdriftete fragte Sa, jedoch nicht nach und ich war ganz 'froh' da drüber. Ganz zu schweigen das ich sowieso nicht geantwortet hätte. Ich breite mein Privatleben und besonders meine Vergangenheit nicht gerne offen aus. Wirkte Sam verwundert als ich doch tatsächlich zustimmte? Nun, verübeln kann ich es ihr nicht. Ich wunder mich gerade selber. Die Spitze konnte ich jedoch nicht lassen, das wäre nicht ich dann. "Stimmt auch wieder. Obwohl man kann auch zu zweit im dunkeln zum Friedhof gehen." 'Ob dus glaubst oder nicht ...' so hörte sich das gerade an. Sie würde es gerne jetzt hinter sich bringen. Na wenn sie meint. "Gut okay. Nur weiß ich den weg nicht." Heißt: Sie muss vorgehen bzw weg weiser spielen. Ich seh Sam wieder an und wirke kurz nachdenlich. "Soll ich uns fahren?" Sag ja verdammt XD
Täusch ich mich oder denkt er wirklich erst noch etwas über das nach was ich gesagt habe. Dann lag ich mit meiner Vermutung wohl doch ziemlich nah an der Wahrheit. mh? Nur das Wahrheiten meist komplizierter sind. Er meint dann auf jeden Fall das, dass wohl erklären würde warum er mir hilft. "Na, dann haben wir das ja endlich geklärt, was?", auch wenn ich den Grund doch fragwürdig finde und er wohl ganz schöne Langeweile haben muss. Auf seinen vorher fragenden Blick, hab ich mit Absicht nicht reagiert. Wenn musste er das 'was?' schon ausprechen. Und auch sein nächster Blick zu der Auffinden Sache fällt mir durchaus auf. "Dennoch ist es hier nicht schwer", jemanden zu finden. Die Gründe hatte ich aber glaube schon aufgezählt. "Ich glaube nur nicht das ich wegen sowas ein schlechtes Gewissen bekommen würde.", meine ich dann auf seine ironische Aussage. Ehrlich warum sollte es mich kümmern ob jemand verhelfen kann hier weg zu kommen? Vorrausgesetzt der jenige will es. Da hab ich genug eigene Probleme am Arsch. Jermone meint dann wenige später mich hinweisen zu müssen, das man auch zu zweit im Dunkeln auf den Friedhof gehen kann. "Tja, das würde dann aber nicht mehr zum Klischee vom einsamen, todtraurigen Emo passen, oder?", darum war es ja gegangen, ob ich im Dunkeln gehen will um das Klischee vollends zu erfüllen. Mal so nebenbei, ich sah mich keineswegs als Emo oder fand das man mich sonst in irgendeine Schublade stecken konnte. Aber die meisten taten es eben gern. Meinetwegen. Mir egal. Dagegen das wir nun gleich zum Friedhof gehen würden hatte er auch nichts einzuwenden, nur kannte er den Weg nicht. "So viele werden die hier ja schon nicht haben.", ich kling minimal zuversichtlich. So weit es meine meist eher 'gelangweilt' klingende Stimme zulässt. Den Weg bis hin kenne ich. Nur auf dem Friedhof direkt war ich noch nie. Als er fragt ob er uns fahren soll, seh ich ihn kurz irrtiert an. Hat er n Auto oder so? Naja, alt genug für den Führerschein ist er. "Soll mir recht sein", willige ich mit nem leichten Schulterzucken ein.
Sie meinte, das wir es dann geklärt hätten. "Wenn man alles ziemlich oberflächlich sieht. Ja, dann haben wir das gefklärt." Aber näher als diese sclichte Feststellung, ging ich darauf auch nicht mehr ein. Auf mein Was ging sie auch nicht ein. Nun, ist auch nicht nötig. "Kommt immer darauf an, wen man suchen muss und wo man denjenigen suchen muss." Schließlich war es auf der Academy wirklich leichter als irgendwo in L.A. oder New York. Nur so als zwei Beispiele. Sie bezweifelt das mit dem schlechten Gewissen. Ich seh sie einen Moment an. "Bezweifel ich auch.", war meine schlichte Antwort. Sie wirkte auf mich nicht wie jemand, der sich sonderlich um das Gewissen anderer schert. Sollte mir nicht sympatisch rüber kommen, tut es aber. Und als Klischee hatte sie Emo gedacht. "Wenn ich denn Emo gemeint hätte. Ich sprach eher von der introvertierte, etwas gleichtültigen Sam, der es aber egal ist ob sie da alleine oder zu zweit ist, hauptsache man kommt ihr nicht zu nah." Und, hatte ich zumindest ansatzweise ihre groben Charakterzüge getroffen? Und viele Friedhöfe werden sie hier nicht haben. "Ändert nichts an der Tatsache das ich keinen von denen kenne.", merkte ich, schon wieder etwas glatter, an. Als ich fragte ob sie sie fahren solle sieht sie irritiert und meine Miene bleibt undefinierbar. Sie stimmt aber dann zu. "Okay. Dann komm." Und schon geh ich los, und will mal meinen das sie mir folgt.
Er war anscheinend ebenfalls der Ansicht das wir das geklärt hätten, zumindest wenn man alles oberflächlich sah. Ich hatte sicher nicht vor in der Thematik noch tiefer zu dringen. Zumal ich mir gut denken kann, das er da so gar nicht mit'spielen' würde. Also sagte ich dazu nicht mehr wirklich viel. Eigtl gar nichts. "Du gibst was das angeht, erst Ruhe wenn ich dir zustimme, mh?", er hätte mir ja auch einfach zustimmen können, das es hier an der Academy nicht so schwer war jemanden ausfindig zu machen. Gut ich habs geschafft mich zwei Tage vor ihm zu verstecken, aber ich glaube auch nicht das er zuvor großartig gesucht hat. Zum Thema schlechtes gewissen erhielt er ebenfalls keine Antwort mehr von mir. Mir war es einerlei ob er mir sowas wie ein schlechtes Gewissen zu traute oder nicht. Was er allerdings dann sagte passte mir nicht recht. Vielleicht weil er mich zu gut mit der Beschreibung traf. "Du sprachst vom Klischee. Dazu muss eine Erstereignis vorhanden sein, das andere wiederholen. Und da ich nicht die erste wäre die nachts auf den Friedhof geht ... ", versteh einer den Müll, den ich da von mir gebe? Irgendwie is das einer von diesen Sätzen, bei denen man einfach irgendetwas sagt, nur um eben nicht 'nichts zu sagen'. Und das es hier schon nicht so schwer ist einen Friedhof zu finden, änderte nichts daran das er keinen kannte. "Hab ich auch nicht gesagt", aber eben auch nicht ob ich einen kannte. Dann meinte er 'komme' und ging schon los. Ich folgte ihm ohne weitere Auffoderung. Immerhin wollte ich ja irgendwie was von ihm und nicht umgekehrt ...
Nachdem Jerome und ich beim Schulleiter waren, lande ich mal wieder hier. Keine Ahnung ob er mir nach ist oder nicht, mir wäre lieber nicht. Bei der Woche Surftraining verbot ist es geblieben. Ebenfalls bei der Ausgangssperre und wenn diese zwei Wochen rum sind, dürfen wir auch noch extra Sozialstunden leisten. Von den abgezogenen Punkten will ich erst gar nicht reden. Das Ganze ist einfach nur zum kotzen. Aber was mich wirklich nervt ist das mir das Gespräch mit Jerome nicht mehr aus den Kopf ging. Ich hielt ihn nicht für einen verwöhnten Sohn eines liebendes Vater. Für verwöhnt schon. Aber etwas in diesem Satz oder das er ihn überhaupt ausgesprochen hatte, sagte mir das er nicht unbedingt eine tolle Beziehung zu seinem Vater hatte. Mir sollte das Ganze verflucht noch mal egal sein! Ich hab genug eigene Probleme an den Hacken! Bis auf eine meiner Bermudas hatte ich sonst mal wieder alles eher lang an. Auf eine der Bänke sitzend, hatte ich meine Beine hochgezogen und die Arme um diese geschlungen. Vollkommen in meinen Gedanken versunken strich ich über die Stelle meiner Hand an der mich gestern gestreichelt hatte. Fortschritte ... Blödsinn. Ich hatte vermutlich einfach nur Halt gesucht und er ist eben gerade da gewesen. Am Ende würde es noch darauf hinaus laufen, das ich mich zwar daran gewöhnte das er mir auf die Pelle rückte aber sonst nichts. Die halbe Nacht habe ich wieder nicht geschlafen, weil mich ein Alptraum nach dem anderen plakte. Und gerade beneidete ich Jerome auf bizarre Weise das er nie jemanden gehabt hatte der ihn die Welt bedeutete. Es zereißt einen, wenn dieser jemand nicht mehr da ist ...
Wir sind morgens beide beim Schulleiter angetanzt und es hat sich heraus gestellt das sich an unserer Strafte nichts geändert hatte. Zumindest nicht zum Besseren denn uns wurde noch zusätzlich zu den Sachen die Slater gestern schon aufgezählt hat, noch Solzialstunden aufgebrummt. Die wir ab nächster Woche immer dann ablegen sollen, wenn wir eigentlich nachmittags Surfunterricht hätten. Allein wegen diesen Sozialstunden dürfen wir dann nach draußen gehen. Also eine Woche ganz eingefercht und die zweite Woche nur raus um zu ackern - na geil! Und dazu auch noch kein Surfunterricht. Ich bin überaus happy ...! Das mit den Punkten die uns abgezogen werden ist noch so das i-Tüpfelchen. Als der Direx uns dann raus gelassen hat bin ich auch gleich Richtung Ausgang und raus auf das Gelände der Academy. Ich hab nur ne Jogginghose an und nen Pullover. Kein Shirt unter. Und die Ärmel natürlich lang. Wobei ich den linken Ärmel -da wo ich keine Narben habe- etwas hochgeschoben habe, da es auch schon um diese Uhrzeit recht warm ist. Ich sehe wie Sam Richtung Garten geht und kann mir denken das sie mich gerade nicht bei sich haben will - wie eigentlich immer. Aber hey - was hab ich denn gerade anderes zu tun? Können wir doch mit unserem persönlichen 'Training' weiter machen. Also schländer ich -in schwarzen Chucks- ebenfalls zum Garten und seh sie dort auf einer der Bänke sitzen. Kurz darauf sitz ich schon neben ihr. Weder mit großem, noch mit kleinem Abstand. Ihre eine Hand liegt auf der anderen und fährt darüber ... Sie sieht fertig aus, als hätte sie nicht sonderlich gut geschlafen. Ich hab auch nicht genial geschlafen und habe heute morgen auch nicht geduscht. ich bin aus dem Bett in die 'Schlabbersachen/Gammelsachen/Chillsachen' geschlüpft und das wars. Naja Zähne hab ich schon geputzt, sonst aber ehrlich nichts. Meine Haare sind auch nicht irgendwie gemacht oder geschweige denn gekämmt. Nun, gerade seh ich nicht mehr so schnöselig aus, schätze ich. Doch meine Miene mit der ich nun zu Sam sehe ist typisch glatt und von mir selbst eingenommen. "Da hat man ja fast angst was zu sagen, so in gedanken versunken wie du scheinst...", bemerkte ich ironisch an und machte so auf mich aufmerksam.
Es war ja klar das er irgendwann kommen würde. Irgendwann rückte mir Jerome immer auf die Pelle. Nur dieses Mal hoffte ich noch mehr als sonst, das es etwas dauern würde. Doch kaum das ich mich gesetzt hatte, konnte ich schon Schritten höre. Ich sah nicht auf, das ich ahnte das er es war. Alle anderen befanden sich beim morgenlichen Frühtraining. Während ich mich doch wie eigtl immer komplett 'zurecht' gemacht hatte. Sah er aus, als ob er gerade erst aus dem Bett gefallen war. Und das erstbeste gegriffen hatte das er finden konnte. Selbst seine Haare sahen noch zerwühlt aus. Entweder weil er beschissen geschlafen hatte oder weil er sich im Schlaf im allgemeinen viel bewegte. Ich hatte nicht zu ihm sehen müssen um das zu wissen, denn wir waren uns ja schließlich im Büro schon über den Weg gelaufen. gezwungener Maßen eben. Als er sich zu mir setzte hörte ich auf, mit dem Daumen über meine eigene Hand zu streichen, aber ansehen tat ich ihn dennoch nicht. Ich war nur froh das er nicht so nah sah, das wir uns berührten. Das wäre heute einfach zu viel denke ich. "Ich halte dich nicht für einen verwöhnten Schnösel mit liebenden Vater. Für verwöhnt ja, aber das andere kann ich nicht beurteilen", weshalb ich mir da nicht wirklich eine Meinung darüber bildete. Keine Ahnung warum ich das jetzt sagte und auf seinen ironischen Satz überhaupt nicht einging. Vielleicht hatte ich gerade einfach sowas von überhaupt keine Lust über mich zu reden. Ich lies mich etwas nach hinten gleiten. Lehnte mich mehr an die Banklehne, aber lies meine Beine weiterhin oben. Auch wenn ich sie nicht mehr ganz so umfasste. So trennten unsere Schultern allerdings nur noch wenige Zentimeter. "Du siehst nicht so aus, als ob du viel geschlafen hast", fügte ich ohne wirklichen Grund nach einer kleinen Pause hinzu. Kurz schweifte mein Blick zu ihm. Aber eher zu seinen Händen. Fortschritte ... ?