Auf dem Weg zum Friedhof, dessen Adresse Sam mir noch gesagt bzw beschrieben hatte, mache ich tatsächlich noch einen kleinen Schlenker. Ich fahre Richtung Shoppingmeile und in dieser dann auch nicht in Schrittgeschwindigkeit von Maximal 7 km/h. Nein, die können sich glücklich schätzen wenn ich auf 20 km/h herrab bremse. Ich kenn mich hier schon etwas aus, schließlich bin ich schon seid zwei (oder war es ein Jahr? XD) hier in Cardiff. Blumen hatte ich bisher zwar noch keine gekauft und ich bezweifel das ich das je werde, aber die Gärtnerei gesehen, das habe ich. Vor dem Laden brems ich ab. Stell die Maschiene am Rand ab und mache den Motor aus. Wortlos warte ich, bis Sam absteigt. Die giftigen Blicke der Passanten ignoriere ich vollends.
Jerome war es wohl 'wichtig' das ich mich zumindest bemühe freundlicher zu sein, wo ich ihn doch um etwas gebeten hatte. "Ich werde drüber nachdenken", war meine schlichte Antwort gewesen. Davon das seine Stimme schneidend geworden war lies ich mich nicht beeinflussen. Auf meine Frage ob ich vielleicht Blumen besorgen sollte, hatte ich etwas auf die Antwort warten müssen. Ich denke er kannte sich damit auch nicht aus. Aber dennoch war er für einen kleinen Strauß. Somit würden wir noch an einer Gärtnerei oder ähnlichem anhalten. Was wir nun auch taten. Während der fahrt hatte ich mich irgendwann noch mehr an ihm festgehalten. Es ging nicht wirklich anderst, wenn ich nicht runterfliegen wollte. Vorallem bei dem Tempo das er drauf hatte. Selbst hier in der Shoppingmeile, fuhr er viel zu schnell. Ich kann nicht wirklich sagen das es mich störte. Es war mir wohl recht egal. Seine Sache, wenn er sein Leben und Geldstrafen riskieren wollte. Auf die Blicke der ganzen Passanten achte ich gar nicht. Und obwohl ich Berühungen wirklich kein bisschen mag, brauch ich etwas bevor ich mich wieder löse. Einfach weil ich noch recht verkrampft bin. Mein Gesicht befindet sich gerade ziemlich nah an seinem Nacken und als ich tief ein atme, nehme ich auch etwas von seinem Duft wahr. Er riecht wie ... Nein tut er nicht! Nun löse ich mich doch und das ziemlich abrupt. Ich streiche mir mit zittrigen Händen durchs Haar und schaff es grad nicht ihn anzusehen. "Willst du mit rein?", ich denke nein, aber ich frage dennoch einfach mal. Während ich meine Hände in die Taschen meiner Bermuda fahren lasse und das Feuerzeug in einer dieser fest um fasse.
Sam wollte es sich überlegen. Nicht gerade die Antwort die ich hören wollte ... nun gut. Während der Fahrt dann hielt sie sich doch nach ner Zeit wirklich gut fest. Was aber wohl schlichtweg an meinem Fahrstil lag. Sollte ich umsichtiger fahren? Ich nahm fast nie Rücksicht auf andere - ich behaupte ja gerne ich wurde zu einem Egoisten erzogen. Nur welche Erziehung sprech ich denn da an? Ich hatte an sich garkeine ... Als wir dann standen dauerte es etwas bis Sam sich löste. Und dann spürte und hörte ich, ihr Mund nah an meinem Nacken, wie sie tief einatmete. Schlagartig löste sie sich und war von der Maschiene runter. Ich folgte und stieg ebenfalls ab. Bemerke somit nicht wirklich das ihre Hände zittrig sind. Mein Blick ruht auf Sam und ich zieh leicht meine Brauen in die Höhe. "Hast du gerade an mir gerochen?" Kurz mustere ich sie und mein Blick gleitet zu ihren Händen die sich in ihren Hosentaschen befinden. "Und, riech ich denn gut?" Meinen Kopf neige ich etwas zur Seite, seh sie fragend an. Sam fragt mich ob ich mit rein will. "Ich warte draußen." Meine Mundwinkel hatten bei meiner Frage zuvor nur kurz gezuckt. Mein Blick war ebenfalls kurz etwas provokant geworden. Nun war meine Miene aber wieder glatt.
Kurz nachdem ich so abrupt abgestiegen bin, steigt auch Jerome von seiner Maschine. Dadurch scheint er wohl nicht zu bemerken das ich zittrige Hände habe. Einfach weil er nicht zu mir sieht. Auch das ich unbewusst an ihm gerochen habe schien er nicht mitbekommen zu haben. Aber ich sollte mich zu früh 'gefreut' haben. Meine Erleichterung würde wenig später jedoch von seiner Frage - ob ich an ihm gerochen habe - getrübt. Eher widerwillig hebe ich gerade meinen Blick und sehe ihn an. "Ich habe nur etwas tiefer Luft geholt", erkläre ich mich schlicht und das war nicht einmal gelogen. Nur das mein Gesicht sich eben nah genug bei ihm befunden hatte, das eben doch irgendwie an ihm gerochen habe. Doch um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, meint er mich auch noch fragen zu müssen ob er gut riecht. Ich bin mir sicher das ihn nicht interessierte was ich denke. Er fragt nur um mich zu ärgern. Aus den Takt zu bringen. Was man mit solchen Dingen leicht schafft. Und täusche ich mich oder hatte seine Mundwinkel gezuckt? So als wollte er lächeln. " ... vielleicht.", geb ich zögend von mir. Aber ja ich denke er rocht gut. Nur das ich über soetwas nicht nach denken wollte. Schon gar nicht darüber ob er vielleicht wirklich ähnlich wie mein Bruder roch. Das wäre schräg. Also gehe ich ohne noch irgendetwas zu sagen in die Gärtnerei. Denn er wollte ja draußen warten. Es dauert nicht wirklich lange. Vielleicht ein paar Minuten, dann komme ich mit einem kleinen Irisstrauß heraus. Untypisch ich weiß. Aber ihr Geruch erinnert mich irgendwie an Pfirsiche. Er liebte Pfirsiche. "Meinetwegen können wir dann weiter.", meinte ich zu Jerome sobald ich wieder bei ihm war. Nur war ich immer noch irgendwie ... 'aufgewühlt'. und das würde sicher nicht besser werden. Wehe ich fang vor Jerome auch noch an zu heulen.
Sie hat nur tief Luft geholt. Ich seh Sam weiterhin an. "Und dabei vergessen wie nah du doch einem anderen Menschen gekommen bist?", hakte ich nach. Nun, das konnte ja durchaus sogar sein, so selten wie sie jmd nah ist. Ich würde ja sagen - nie. Dann kam meine nächste Frage, und die Andeutung eines Lächeln. Sams Antwort kam zögernd und war weder ein Ja noch ein Nein. "Na, vielleicht ist besser als nein, nicht wahr?" Ich lächelte weder noch grinste ich. Doch kurz war meine Stimme nicht mehr ganz zo eisig. Dann betrat sie die Gärternei und ich dreh mich mit dem Rücken dem Laden zu. Verschränke meine Arme hinter dem Rücken und sehe auf die Fußgängerzone raus. Die Aufmerksamkeit der Passanten war derweil wieder anderen Dingen zuteil geworden. Sodass mich niemand mehr schief beäugte. Nun gut, fast niemand, denn wo die meisten mit kurzen Hosen und Shirts oder Tops herum liefen, hatte ich eine Lange hose und einen langärmligen Pullover über dem weißen Shirt. Es ist nicht so das ich mich schäme ... aber das deutlich sichtbare Narbengewebe an meinem rechten Arm muss ja nicht jeder gleich zu Gesicht bekommen ... Es dauerte nicht lange, da hörte ich Sams Stimme wieder hinter mir. Ich löse die Verschränkung und drehe mich zu ihr um. Sie hat wirklich einen kleinen 'Strauss' geholt. Irisse (wird das so geschrieben? XD). Sobald sie bei mir angekommen war schwinge ich mich wieder auf die Maschiene und diese startet mit einem Schnurren. "Pass auf das sie heil bleiben..." Ob ich langsamer fahren sollte?
Musste er mich so dirket daran erinnern? Wie nah ich ihm gerade gewesen bin. Auch das ich das gleich wieder sein werde. "Ich war verkrampft und außerdem hatte ich meine Augen geschlossen.", also ja - ich hatte wohl 'vergessen' wie nah ich ihm gewesen war. Das Eintatmen war ein Versuch gewesen meine 'Starre' zu lösen. Außerdem habe ich seit 2 Jahren niemanden mehr auch nur annähernd so nah an mich heran gelassen. Er fand das ein vielleicht, besser als ein nein war. Seine Stimme schieb dabei weniger kühl. Während ich versuchte ihn gerade jetzt auf distanz zu halten. Und war es nur dadruch das meine Stimme eben abweisend oder ohne wirklich klang war. "Vielleicht ist meist nur ein Verzögertes nein.", entgegen ich ihm. Häufig ist es wirklich so. Das man nur Zeit schienden will, um sich eine nette Variante ausdenken zu können, um nein zu sagen. Ich bin dann in die Gärtnerei und als ich heraus komme steht Jerome mit den Rücken zum Laden. Aber er dreht sich herum als ich ihn anspreche und ist auch schnell wieder auf den Bike. "Ich werd mir Mühe geben", mein Tonfall ist nun sarkastisch. Als ob ich nicht selber wüsste das ich auf die Blumen auf passen sollte. Es dauert wieder etwas bis ich es auf das Dinge schaffe oder eher es schaffe mich zu überwinden, mich an Jerome festzuhalten. Ich lege nur einen Arm um ihn. Die Irisse (ich glaube schreibt man wirklich so) liegen auf meinen Schoß. Also zw uns und mit der freien Hand werd ich versuchen sie festzuhalten. Mir egal wie das nun rüber kommt. Aber mir is lieber, mir passiert etwas, als den Blumen ...